Ein Alpen-Western von Stefan Hellbert.
Frei nach dem gleichnamigen Film von Oscar-Gewinner Stefan Ruzovitzky.
JULI/AUGUST 2023.
„Das Testament ist ihnen schwer im Magen gelegen, den Bauern.
Dienstboten, die von heut auf morgen ihresgleichen sind, einfach so. Und sie haben sich dacht, das wird gleich aus der Welt geschafft, weil was es noch nie geben hat, darf‘s auch jetzt nicht geben.
Und wir haben uns dacht … das kann uns nie wieder einer wegnehmen.“
DIE GESCHICHTE …
Ein Kuhdorf an der Wende zwischen dem 19. und dem 20. Jahrhundert.
Die Strukturen sind hart und klar – die Machtverhältnisse ebenso.
Der kinderlose Großbauer Hillinger beherrscht seinen Hof nach alter Sitte – und liegt eines Morgens tot am Misthaufen. Allerdings ist er keines natürlichen Todes gestorben – ein Messer steckt in seinem Rücken.
Die Mörderin ist sehr schnell verhaftet und Kirche wie Großbauern hoffen, dass das Testament zu ihren Gunsten ausfällt.
Doch es läuft alles anders.
Der alte Hillinger hat aus reiner Bosheit Haus und Hof an seine zehn Mägde und Knechte vererbt, um seine einstigen und mächtigen Widersacher im Dorf zu demütigen.
Jeder der Bediensteten erhält ein Zehntel. Doch nur sieben von ihnen treten tatsächlich das Erbe an und versuchen, als „Siebtelbauern“ den Hof zu bewirtschaften, was besser funktioniert als erwartet.
Der reichen Danningerin und den anderen Großbauern des Dorfes passt dies natürlich gar nicht und so versuchen sie, mit allen Mitteln die Standesunterschiede wiederherzustellen.
Sie schrecken vor nichts zurück, um selber ans Erbe vom Hillinger zu gelangen.
Zuerst durch Intrige, dann durch Gewalt.
Und als auch noch die langen Schatten der Vergangenheit den Hof zum finalen Showdown einholen, bleibt kein Stein auf dem anderen …
DAS STÜCK …
Im Alpen-Western DIE SIEBTELBAUERN wird eine spannende, wuchtige und kantige Geschichte aus der bäuerlichen Welt einer längst vergangenen Zeit erzählt.
Es geht um einen existentiellen Kampf, um Gewalt, um Blut und Boden. Es geht aber auch um Liebe, Freiheit, Freundschaft und um wundersames Glück.
Das Stück erzählt vom ewigen Kampf der Jugend gegen alte, tradierte Strukturen, vom Kampf der Rechtlosen gegen ungerechte Herren und von patriarchalen Strukturen extremer Ausformung mit scharfen sozialen Gegensätzen, die jede Menge Anlass zu dramatischen Konflikten geben.
1998 brachte der spätere Oscar-Gewinner („Die Fälscher“) Stefan Ruzovitzky DIE SIEBTELBAUERN in den Kinos zu einem großen Erfolg.
Sophie Rois und Simon Schwarz spielten die Hauptrollen, der Film war von Publikum und Fachpresse hochgelobt, erzielte international eine Vielzahl von Auszeichnungen und war auf zahlreichen Filmfestivals zu sehen.
2011 dramatisierte der Jenbacher Autor Stefan Hellbert die Geschichte für die Theaterbühne.
Im Sommer 2023 haben wir diesem grandiosen Stück pures und modernes Volkstheater auf die Bühne gebracht – und zwar als großes Open Air Spektakel am Rumer Rathausplatz!
Die Inszenierung kam vom bekannten Regisseur Fabian Kametz (zuletzt in Rum mit KOMÖDIE IM DUNKELN und EIN SOMMERNACHTSTRAUM).
Für die Ausstattung konnten Luis Graninger und Mirjam Lintner gewonnen werden und der Live-Sound kam von der Rumer Volksmusikgruppe Die Vielsaitigen (feat. Alexander Giner) – an teils ungewohnten und außergwöhnlichen Instrumenen.
DER FILM-AUTOR …
Stefan Ruzovitzky wurde 1961 in Wien geboren und lebt in Klosterneuburg.
Einen großen Teil seiner Kindheit verbrachte Ruzowitzky in Düsseldorf. Nachdem seine Familie nach Österreich zurückgekehrt war, besuchte er das Gymnasium in Linz, an dem er maturierte.
Ruzowitzky studierte Theaterwissenschaft und Geschichte in Wien und drehte mehrere Musikvideos.
1996 lieferte er mit dem Spielfilm „Tempo“ sein – mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnetes – Regie- und zugleich auch Drehbuchdebüt ab.
Es folgte mit dem Film „Die Siebtelbauern“ ein von der Kritik gelobtes Drama im bäuerlichen Milieu des Mühlviertels in der Zwischenkriegszeit, das mit einigen internationalen Filmpreisen bedacht wurde. Ruzowitzky führte dann bei den deutschen Thrillern „Anatomie“ und „Anatomie 2“ Regie. „Anatomie“ lockte allein in Deutschland über zwei Millionen Besucher in die Kinos.
2007 stellte Ruzowitzky bei der Berlinale seinen neuen Film „Die Fälscher“ vor. Dieses KZ-Drama traf auf wohlwollendes Echo der Kritik. Der Film konnte sich bei der 80. Oscarverleihung erfolgreich gegen die Konkurrenz durchsetzen und Ruzovitzky gewann damit den Auslands-Oscar.
Im Oktober 2008 erhielt er in Sizilien den internationalen Preis „Efebo d’Oro“.
Von 2013 bis 2021 hatte er gemeinsam mit Ursula Strauss die Präsidentschaft über die Akademie des Österreichischen Films inne.
Bei der Netflix-Serie „Barbaren“ fungierte er bei der zweiten Staffel als Showrunner und führte bei vier der insgesamt sechs Episoden auch Regie.
Stefan Ruzowitzky dreht seit Jahren auch Werbefilme.
DER STÜCK-AUTOR …
Stefan Hellbert, geboren am 7. Februar 1963 in Innsbruck. Aufgewachsen in Sellrain. Literarisch tätig seit 1995. Verheiratet und Vater von drei Söhnen. Wohnort Jenbach.
Seine Stücke: „Kreuzwechsel Nordtirol“ (UA 1996 – Sellrain), „Minusgrade“ (Trilogie, Bauschutt und Karrnerleut (UA 1997 – Sellrain), „Kreuzwechsel Südtirol“ (UA 1999 – Gossensaß), „Hexen, Adel, Notburgamythos“ (UA 2001 – Freilichtspiele Kaltern), „La Grand“ (UA 2002 – Schwaz), „Polaggenhur“ (UA 2003 – Schwaz), „Schwazer Knappenspiel im Berg“ (UA 2002 – Schwaz), „Lenz und Benz I“ (UA 2003 – Schwaz), „Vakuum oder alles Puschkin“ (UA 2004 – Tiroler Volksschauspiele), „Szenische Stadtführung“ (UA 2004 – Schwaz), „Lenz und Benz II“ (UA 2005 – Schwaz), „Seelenzoll“ (UA 2008 – Schnann am Arlberg), „Der Haspinger“ (UA 2009 – St. Magdalena-Gsies Südtirol), „Die Siebtelbauern“ (UA 2011 – Schlossbergspiele Rattenberg)
In Planung: „Schlafes Bruder“ (UA 2024 – Schlossbergspiele Rattenberg), „Die langen Leiden der Anna Peer“.
DIE TERMINE …
Freitag, 14. Juli 2023, 20:30 Uhr – PREMIERE!
Sonntag, 16. Juli 2023, 20:30 Uhr
Donnerstag, 20. Juli 2023, 20:30 Uhr
Freitag, 21. Juli 2023, 20:30 Uhr
Sonntag, 23. Juli 2023, 20:30 Uhr
Mittwoch, 26. Juli 2023, 20:30 Uhr
Freitag, 28. Juli 2023, 20:30 Uhr
Samstag, 29. Juli 2023, 20:30 Uhr
Sonntag, 30. Juli 2023, 20:30 Uhr
Mittwoch, 2. August 2023, 20:30 Uhr
Freitag, 4. August 2023, 20:30 Uhr
Samstag, 5. August 2023, 20:30 Uhr – LETZTES MAL!
MIT …
DIE MÄGDE UND KNECHTE …
(der Lukas)
(die Emmi)
(der Severin)
(der Großknecht)
(der Sepp)
(die Nane)
(die Zenzl)
(die Liesl)
(der Florian)
(die Gertrud)
IM DORF …
(die Danningerin)
(die Rosalind)
(der Gendarm)
(der Pfarrer)
(die Resl)
(einige Dorfbewohner: Bauern, der Hillinger, Notar, Totengräber, Ministranten, …)
DIE VIELSAITIGEN
FEAT. ALEXANDER GINER …
Anna Strickner
(Hackbrett)
Lisa Strickner
(Flöte | Kontrabass)
Sabrina Klotz
(Gitarre)
Alexander Giner
(Digeridoo | Keyboards | Gitarre | Flöte)
DAS KREATIVTEAM …
Fabian Kametz
(Regie)
Luis Graninger
(Bühne)
Mirjam Lintner
(Kostüme)
Anna Strickner
(Musikalische Leitung und Komposition)
Eva Pichler
(Regieassistenz)
Florian Weisleitner
(Lichtdesign)
Hannes Wetzinger
(Tondesign)
Barbara Wanka & Barbara Trenker
(Maske und Frisuren)
Sarah Prenn
(Grafik und Fotos)
DER REGISSEUR …
Fabian Kametz, geboren 03.09.1965 im Sternzeichen der Jungfrau und dadurch bereits von Geburt an gezeichnet. Aufgewachsen in München, somit trotz Tiroler Mutter (ehemalige Schauspielerin am Tiroler Landetheater) bayerisch sozialisiert, inzwischen recht gut angelernter Österreicher. Studierte in Innsbruck zuerst Medizin, hielt einen Moment inne und lernte dann etwas Anständiges: Vergleichende Literaturwissenschaft, Germanistik und Kulturmanagement. Seit nunmehr über 20 Jahren Regisseur und Kulturmanager in Deutschland, Italien und Österreich. Unvergesslich auch der Regie-Abstecher ins damals gerade eben von der Perestroika wachgeküßte Litauen. Wenn nicht gerade am Theater, führt er Regie bei Filmproduktionen und freut sich über ein paar internationale Auszeichnungen. Kurzparkzonen sind ihm ein großes Gräuel!
Wir freuen uns nach EIN SOMMERNACHTSTRAUM und KOMÖDIE IM DUNKELN schon sehr auf die bereits dritte Produktion mit ihm!
DER BÜHNENBILDNER …
Luis Graninger wurde 1961 in Innsbruck geboren. In seiner Heimatstadt machte er nach der Matura eine Ausbildung zum Grafiker. Bis 1994 arbeitete er in Wien und Innsbruck als freier Grafiker, in dieser Zeit entstanden bereits erste Bühnenbilder für das Innsbrucker Kellertheater – und der Wunsch, als Bühnenbildner zu arbeiten.
Nach Assistenzen am Münchener Volkstheater, am Bayerischen Staatsschauspiel sowie an den Opernhäusern in Bonn und Basel ist er seit 1996 als freischaffender Bühnen- und Kostümbildner tätig, u. a. in vielen Produktionen am Tiroler Landestheater, auch am Vorarlberger Landestheater, bei den Tiroler Volksschauspielen, am Schauspielhaus Salzburg, an den Vereinigten Bühnen Bozen, am Westfälischen Landestheater, Münchener Volkstheater, Theater Paderborn, ETA Hoffmann Theater Bamberg, Landestheater Neuss, Theater Konstanz sowie bei den Bregenzer Festspielen.
Es ehrt uns sehr, dass dieser vielseitige Bühnenbildner unsere Open Air Bühne entwerfen und umsetzen wird!
WIR BEDANKEN UNS FÜR IHREN BESUCH!
Aufführungsrechte bei den Autoren.