Eine kleine Idee schlägt große Wellen …

In Sachen Theatertradition hatte Rum vor der Gründung des Theatervereins eher wenig vorzuweisen. Vor Jahrzehnten trat der „Burschenverein“ mit seinen Aufführungen an die Öffentlichkeit, in weiterer Folge sind die Theatergruppe der KAJ und die Spielschar der Pfarre Rum in Erscheinung getreten.

Als alle diese Unternehmungen früher oder später scheiterten, übernahm Danielle Lechner (heute Konrad) als erste Obfrau mit großem Idealismus die Initiative und gründete den Theaterverein Rum. Das Proponentenkomitee tagte am 21. Juni 1990 und beschlossen an diesem Tag die Gründung eines Theatervereins in Rum. Am 11. März 1991 folgte dann die offizielle Gründungsversammlung. Am 23. April 1991 sagte Danielle Lechner dazu in der Tiroler Tageszeitung: „Wir wollen irgendwann einmal so weit kommen, dass wir nicht nur die üblichen Bauernschwänke sondern auch niveauvolles Theater bieten können.“ Und wer die Entwicklung des Rumer Theatervereins mitverfolgt hat, kann beipflichten, dass dies auch wirklich gelungen ist.

Und da aller Anfang eine Menge Arbeit bedeutet, begann man, sich nach einem Probelokal sowie einem Lagerraum umzuschauen, baute die ersten Kulissen und bat auch die Bevölkerung um Mithilfe. In Zeitungen wurde dazu aufgerufen, Gegenstände wie Möbel, Bekleidung, Bilder, Geschirr etc. dem Verein zur Verfügung zu stellen, bevor sich im November 1991 der neue Theaterverein schlussendlich mit seiner ersten Produktion VIEL ÄRGER FÜR DEN BÜRGERMEISTER der Öffentlichkeit vorstellte.

Viel ist seitdem geschehen. Eine kleine Übersicht mit den Highlights haben wir hier für Sie zusammengestellt:

  • 1992: Mit AUF NACH SÜDEN spielte der junge Verein bereits seine erste Uraufführung. Das Stück stammt von Maria Recheis, der bekannten Rumer Mundartdichterin.
  • 1993: Die Schauspielerin Doris Plörer kam für GESEGNETE MAHLZEIT als Regisseurin zum Theaterverein. Sie sorgte durch ihre Arbeit bis 2009 in vielen Produktionen für eine stetige künstlerische Weiterentwicklung.
  • 1993: Mit PRINZ MUMPELFITZ wurde das erste Kinderstück aufgeführt. Bei dieser Produktion kam der Intendant des Landesjugendtheaters Innsbruck, Volkmar Seeböck , zum Verein. Auch er beeinflusste als Regisseur vieler Produktionen bis 2004 maßgeblich den künstlerischen Fortschritt des Vereines.
  • 1994: Dieter Zoller löste Danielle Lechner als Obfrau ab. Danielle Lechner wurde zur ersten Spielleiterin des Vereines, diese Funktion ist seitdem dauerhaft im Vorstand vertreten und besetzt. Sie übte diese Funktion bis 2010 aus.
  • 1994: Mit ENDSTATION spielte die Bühne bereits im 4. Jahr das erste ernste Stück. Die Beschäftigung mit Themen außerhalb der klassischen Komödie ist und war immer ein wichtiges Anliegen.
  • 1997: Die Gemeinde Rum feierte das 10. Jubiläum der Markterhebung. Der Theaterverein gratulierte mit KULTUR ZUM JUBILÄUM, ein Stück, das erstmals von Tirol TV aufgezeichnet und in voller Länge ausgestrahlt wurde.
  • 1997: Engelbert Habicher übernahm die Obmannschaft, die er bis 2003 ausübte.
  • 1998: Das Flüchtlingsdrama UND HÄTTET IHR DER LIEBE NICHT wurde anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums der Pfarre Rum St. Georg im Pfarrheim gespielt. Der Reinerlös kam der Pfarre zugute.
  • 1999: Erstmals wurde mit dem Bauernschwank DER EHESTREIK die magische Zuschauerzahl von 1.000 überschritten.
  • 2000: Der Theaterverein feierte sein 10jähriges Bestandsjubiläum mit der Komödie HIER SIND SIE RICHTIG. Regie führte Volkmar Seeböck.
  • 2001: Danielle Konrad hob eine neue Art von Theater aus der Taufe. In CABARET wurde erstmals ein Revue-Abend mit Sketches, musikalischen Einlagen und Tanz gezeigt.
  • 2003 : Hannes Ellmerer wurde zum neuen Obmann des Vereines. Mit Ausnahme des Jahres 2009 übte er die Funktion bis 2014 aus und ist damit der bis dato längst gediente Obmann des Vereines.
  • 2003: DIE DREI EISBÄREN brachten eine Neuerung im Außenauftritt. Erstmals gab es von Grafiker Andreas Huber professionell gestaltete und gedruckte Plakate und Flyer.
  • 2004: Die Groteske DIE MÖRDERGESELLSCHAFT wurde sehr erfolgreich aufgeführt. Das Stück galt bis dato als „unaufführbar“ und wurde von Regisseur Volkmar Seeböck adaptiert und angepasst. Die Produktion wurde von der Heimatbühne Tramin/Südtirol zu einem Gastspiel eingeladen.
  • 2006: Der Verein übersiedelte in seine neue Heimat, das FoRum. Probebühne, Vereinslokal und Fundus wurden bezogen. Die erste Produktion im neuen Haus war IN DER KLEMME unter der Regie von Doris Plörer.
  • 2008: Die erste professionell gestaltete Homepage des Theatervereins ging online.
  • 2008: Für die Produktion ARSENIK UND SPITZENKRAGELE wurden aufwändige Investitionen in Bühne und Technik getätigt. Neue, auf das FoRum ausgerichtete Bühnenbild-Elemente wurden gebaut und viel Lichttechnik angeschafft. Dies wurde in den folgenden Jahren konsequent fortgesetzt, sodass das THEATER.RUM heute über eine sehr professionelle und leistungsstarke Lichttechnik verfügt. Bei ARSENIK wurde auch erstmals in einem Stück live gesungen. Der Tiroler Komponist Stephan Costa steuerte die Musik zu dieser schwarzen Komödie bei.
  • 2009: Martin Moritz übernahm für ein Jahr die Obmannschaft von Hannes Ellmerer.
  • 2009: Die Plattform Facebook wird vom Theaterverein als Newsfeed und für Werbezwecke aktiviert und eingesetzt. Aktuell sind über diese Plattform fast 1.400 Menschen erreichbar.
  • 2009: Für das Stück AUSSER KONTROLLE, das auf hochdeutsch gesprochen wurde, wurde erstmals ein Sprech-Coach engagiert. Die Schauspielerin Verena Covi schulte die Spieler in professionellem Bühnendeutsch.
  • 2010: Das 20jährige Vereinsjubiläum stand bevor. Hannes Ellmerer übernahm erneut die Funktion des Obmannes, während Martin Moritz zum Spielleiter bestellt wurde und damit Danielle Konrad nach 16 Jahren in dieser Funktion ablöste.
  • 2010: Der bekannte Tiroler Regisseur Markus Plattner inszenierte zum Jubiläum CAMPIELLO. Und zwar erstmals in der Geschichte des Vereines als großes Open-Air-Theater am Rumer Rathausplatz. Die Produktion war ausschließlich für draußen angelegt; das Wetter spielte leider nicht ganz mit, wodurch einige Vorstellungen dieser künstlerisch sehr hochwertigen Produktion abgesagt werden mussten. Nebenbei brachte uns diese Produktion den ersten Kultur-Beitrag in „Tirol Heute“. Markus Plattner kam 2013 für DIE FALLE als Regisseur zu uns zurück.
  • 2010: FRAU SUITNER folgte im FoRum. Ein begeisterter Kritiker schrieb in seinem Artikel: „Frau Suitner … das Beste – nein – das Allerbeste seit langem“. Für dieses Stück wird erstmals ein Kompositionsauftrag für die Bühnenmusik vergeben. Julia Pegritz komponierte den packenden Soundtrack zu diesem Stück.
  • 2011: Für DER NACKTE WAHNSINN musste ein Bühnenbild entwickelt werden, das man innerhalb von 90 Sekunden komplett umdrehen konnte. Der Versuch gelang und das Stück legte den Grundstein für die höchst erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Schweizer Regisseurin Ursula Lysser.
  • 2012: Eine neue Ära brach an. Mit dem Musical MY FAIR LADY hielt das Musiktheater Einzug in Rum. An die 6.000 Zuschauer bescherten einen einmaligen Publikumserfolg, die Rückmeldungen waren großartig, eine Wiederaufnahme war die Folge. Weiters legte diese Produktion den Grundstein für weitere Zusammenarbeit mit anderen Vereinen, wie dem Chor „Die Lippenbeweger“, der Bundesmusikkapelle Rum und führte zur Gründung der THEATER.RUM-Band unter der musikalischen Leitung von Thomas Prenn. MY FAIR LADY bekam einen Anerkennungspreis im Rahmen des 1. Tiroler Volksbühnenpreises. Nebenbei wurde die bisher übliche Tisch-Bestuhlung im Saal auf Reihenbestuhlung umgestellt.
  • 2013: Der Theaterverein beteiligte sich erstmals an einem Stationentheater-Projekt im Rahmen des Theater Netz Tirol. DIE SIEBEN TODSÜNDEN wurden gemeinsam mit sieben weiteren Tiroler Bühnen an drei Tiroler Locations aufgeführt. Es folgten weitere derartige Projekte, wie 2014 NACHHALTIG und 2014/15 LEIDEN.SCHAFT.LIEBE.
  • 2014: Marbod Trinkl wurde zum neuen Obmann des Vereines.
  • 2014: Der Benefizabend THEATER & CO. Mit Theater, Musik und Show wurde zu einem großen Erfolg und bescherte bedürftigen Rumer Familien eine Spende von 5.000 €. ORF-Tirol-Moderatorin Waltraud Kiechl konnte für die Moderation gewonnen werden.
  • 2015: Für unser zweites Musical AIDA wurde die Internet-Reservierung auf die Reservierungs-Plattform „Seatlion“ umgestellt. Seitdem kann sich jeder Besucher seine Sitzplätze grafisch selbst aussuchen. Ca. 85% aller Reservierungen werden mittlerweile online getätigt.
  • 2015: Das 25jährige Jubiläum wurde gefeiert. Der bis dato gebräuchliche Name „Theaterverein Rum“ wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung zu THEATER.RUM geändert und Danielle Konrad im Rahmen des Jubiläumsabends zur Ehrenobfrau des Vereines ernannt. Der Jubiläumsabend ist gleichzeitig Premierenabend des Stückes DER ZERBROCHENE KRUG, das Gassenspiele-Intendant Ali Sack inszenierte. Der Abend wurde zu einer großartigen Party für alle, die dem Verein über 25 Jahre nahe standen und stehen.
  • 2016: LADIES NIGHT sprengt alle Rekorde! Mit 5.000 Zusehern produzierten wir das bis dato weitaus erfolgreichste Sprechtheaterstück seit der Gründung des Vereines.
  • 2016: Mit dem Konzert-Format BEST OF MUSICALS wurde eine ganz neue Art der Zusammenarbeit von Rumer Kulturvereinen begründet. Die BMK Rum und der Chor „Die Lippenbeweger“ luden gemeinsam mit uns zu einem Musical-Konzert ins FoRum. Die geplanten Abende waren in nur 90 Minuten (!!!) ausverkauft.
  • 2016: Mit der Produktion DIE LÜGE spielten wir nach 13 Jahren wieder einmal eine Produktion auswärts im Pfarrheim Rum-Finkenberg.
  • 2017: Eine neue, hochwertige Tonanlage mit 12 Funk-Headsets wurde angeschafft.
  • 2017: Das Musical NEXT TO NORMAL wird aufgeführt. Das Stück ist in vielerlei Hinsicht etwas Außergewöhnliches. Sowohl musikalisch, thematisch und dramaturgisch wurden Grenzen überschritten. Das begeisterte Publikum dankte es mit Standing Ovations nach jeder Vorstellung. Wir sind stolz, dass auch solche Stücke Platz bei uns haben und vom Publikum honoriert werden.
  • 2017: Eine neue Homepage wird programmiert und geht online.
  • 2018: Der erste richtige Klassiker in der THEATER.RUM Geschichte wird produziert: Shakespeares EIN SOMMERNACHTSTRAUM … als opulentes Freilicht-Spektakel am Rathausplatz. Fabian Kametz führte Regie, den fabelhaften Live-Soundtrack steuerten „Die Vielsaitigen“ bei.
  • 2018: BEST OF MUSICALS geht – diesmals mit 5 ausverkauften Shows – in die 2. Runde.
  • 2018: Im Rahmen des 40-Jahr-Jubiläums der Pfarre Neu Rum wird mit dem Stück HOTEL ZU DEN ZWEI WELTEN die Neu Rumer Auferstehungskirche bespielt.
  • 2018: DAS THEATER.RUM GEWINNT DEN TIROLER VOLKSBÜHNENPREIS 2018 !!! Die Verleihung durch Kultur-Landesrätin Dr. Beate Palfrader findet am 12. November 2018 im Landhaus statt.
  • 2019: Wir produzieren unser 4. Musical: SISTER ACT. Erstmals im Team: Verena Schopper als Regisseurin und Salha Fraidl als Ausstatterin. Das Stück bricht mit fast 8.000 Zuschauern alle Rekorde!
  • 2020: Im Wirtschaftshof in der Serlesstraße findet das THEATER.RUM eine neue Heimat. Vereinslokal und Probebühne befinden sich seitdem hier. Großzügigerweise von der Marktgemeinde Rum wurden die Räumlichkeiten in Eigenregie adaptiert und im Februar zur 30. Jahreshauptversammlung offiziell eröffnet.
  • 2020: Die Corona-Pandemie hält auch das THEATER.RUM in Atem. Die Proben zur Produktion KOMÖDIE IM DUNKELN müssen abgebrochen und die Aufführungen in den Herbst verschoben werden. Die begonnene Spielserie muss jedoch wieder lockdown-bedingt abgebrochen werden.
  • 2021: Ab 19. Mai darf wieder geprobt werden! 3 Produktionen werden parallel geprobt. KOMÖDIE IM DUNKELN wird im Juni fortgesetzt und zu Ende gespielt. Die Regie muss baby-bedingt gewechselt werden. Fabian Kametz übernimmt für Laura Hammerle und auch eine Hauptrolle muss für die Fortsetzung komplett neu besetzt werden. Mit 9 Monaten steht dieses Bühnenbild durchgehend auf der FoRum-Bühne.
  • 2021: Unsere Musical-Company und -Band gibt mit MUSICAL SUMMER NIGHTS erstmals ein komplett aus eigenen Reihen realisiertes Konzertprojekt zum besten. Die 4 Vorstellungen sind ausverkauft.
  • 2022: 3 MUSKETIERE kommen nach Rum! Mit einem Jahr Verspätung inszeniert Ursula Lysser mit unserem 5. Musical die bisher aufwändigste Produktion in der Vereinsgeschichte. Viele neue Ensemblemitglieder kommen dazu, es gibt mit Michael Moritz professionelles Fechttraining und die fast 200 Kostüme werden von Charles Cusick Smith aus England geliefert.
  • 2022: Mit dem Stück DER CHINESE wird in einer Inszenierung im Herbst die THEATER.RUM BLACK:BOX feierlich eröffnet und der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein kleines, feines Studio-Theater mit 80 Sitzplätzen kann ab sofort als zweite Spielstätte verwendet werden.
  • 2023: Die Produktion DIE SIEBTELBAUERN wird die dritte Open Air Produktion des THEATER.RUM am Rumer Rathausplatz.

Nicht nur die einzelnen Produktionen mit den Premieren- und Dernierenfeiern, auch zahlreiche andere Aktivitäten tragen dazu bei, dass sich unser Vereinsleben abwechslungsreich gestaltet. Der jährliche Vereinsausflug oder das mittlerweile traditionelle Rosenmontags-Faschingskränzchen gehören ebenso dazu wie Weihnachtsfeiern oder Grillfestln.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass aus einer kleinen Idee einer kleinen Gruppe von Idealisten eine hervorragend funktionierende Amateurbühne wurde. Stetig kamen neue Mitwirker und Gestalter dazu. Die Menschen in diesem Verein machen diesen Verein aus, der mit seiner Arbeit fixer Bestandteil des Rumer Dorflebens geworden ist.

Besonders freut auch, dass das THEATER.RUM im Laufe der Zeit weit über die Grenzen Rums hinaus bekannt wurde und mittlerweile Zuschauer aus allen Teilen Tirols begrüßen darf. Ein großartiges Publikum, dem wir mit unserer Arbeit schöne und bereichernde Abende bereiten können.

Das gibt Elan und Freude für die Zukunft.